Im Zuge der weltweiten Bestrebungen zur energetischen Sanierung bestehender Bausubstanz wird seit Mitte der 80er Jahre der Einsatz von Innendämm-Maßnahmen verstärkt bautechnisch untersucht. Besonderes Augenmerk kommt in diesem Zusammenhang der zu erwartenden Feuchtigkeitsanreicherung im Wandquerschnitt zu. Man hat versucht, diesem Umstand mit verschiedenartigsten Dampfsperren zu begegnen, jedoch bald eine Reihe von Problemen erkannt:
Schadanfälligkeit und auch Dauerhaftigkeit mit Dampfbremsen bzw. -sperren versehener Konstruktionen stehen aktuell in hoher Kritik.
Im Gegensatz dazu ermöglichen die Feuchtetransporteigenschaften kapillaraktiver und diffusionsoffener Innendämmsysteme ein hohe Trocknungspotential, was auch bereits vorgeschädigten Bauteilen zugute kommt
Im Verlauf der letzten Dekade hat sich die Gruppe der "kapillaraktiven Dämmstoffe" als die mit Abstand "anwendungssicherste" herausgestellt. Die seit einigen Jahren zur Verfügung stehenden und mittlerweile sehr gut kalibrierten mehrdimensionalen Rechenprogramme, mit denen das thermische und hygrische Verhalten von Fassadenkonstruktionen simuliert werden kann, belegen dies eindrucksvoll.
Der Nachteil der bislang verfügbaren, kapillaraktiven Innendämmstoffe ist das nur mittelmäßig ausgeprägte Wärmedämmvermögen (λ ca. 0,065 bis 0,1 W/(mK)) sowie die eingeschränkte hygrische Feuchtepufferung (Wassergehalt ca. 0,005 bis 0,02 m³/m³). Mit diesen Eigenschaften wird es schwer, die Anforderungen von EnEV und Norm einzuhalten.
Ausweichflächen für Hobby, Arbeit oder zum Relaxen vereinfachen das Familienleben. Aus Kostengründen bieten sich hierfür Basisgeschosse an. Für eine wohnliche Nutzung von Keller- oder Souterraingeschossen sind hierfür besondere Maßnahmen erforderlich, da nur trockene Räume die Basis für gesundes Wohnen bieten. Es gilt zwei potentielle Feuchtequellen auszuschalten bzw. zu kontrollieren:
Innenabdichtungen werden immer dann eingesetzt, wenn das Kellermauerwerk von außen nicht oder nur schwer zugänglich ist. Das Mauerwerk wird im feuchten Bereich belassen und gegenüber den höher gelegenen Bereichen durch eine Horizontalsperre abgedichtet. Die Innenwandoberflächen werden mit speziellen Dichtschlämmen gegenüber einem Feuchtedurchtritt geschützt. Da das Mauerwerk im feuchten Zustand verbleibt, kann es zur Wärmedämmung nur wenig beitragen. Um die zur hochwertigen Nutzung unerlässliche Dämmung dennoch zu gewährleisten, wird eine Innendämmung eingesetzt. Der multifunktionale Wärmedämmstoff IQ-Therm eignet sich hier in besonderer Weise. Mit nur 5cm Dicke wird ein hoher Wärmedämmwert erreicht. Anfallendes Kondensat wird gepuffert und in Verdunstungszeiträumen wieder abgegeben. Die Konstruktion kann somit als bauphysikalisch optimiert bezeichnet werden. Nur so kann langfristig gewährleistet werden, dass der Keller wohnlich bleibt und nicht mit Schimmelbildung belastet wird.
Manfred Frank Bautenschutz und Bauwerksabdichtung
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